Höre auf deinen Körper, er ist weise
Im hektischen Alltag fällt es leicht, eine der tiefgründigsten Quellen der Weisheit zu übersehen: unseren eigenen Körper. Embodiment – die Praxis, deinen physischen Körper vollständig zu erleben und dir seiner bewusst zu sein – ist nicht nur ein trendiger Wellness-Begriff. Es ist eine essentielle Lebensweise, die uns Zugang zu einer Quelle der Einsicht, Balance und Heilung verschafft.
Dein Körper ist nicht nur ein Gefäß; er ist ein Kompass, ein zweites Gehirn und ein intuitiver Guide Doch viele von uns sind nicht mehr mit ihm verbunden, dass wir die Botschaften, die er uns jeden Tag sendet, nicht mehr wahrnehmen.
Was ist Embodiment?
Embodiment ist die Praxis, im eigenen Körper präsent zu sein, auf seine Empfindungen, Signale und Bedürfnisse zu hören. Wenn du verkörpert bist, existierst du nicht nur in deiner physischen Form – du bist dir dieser Form bewusst, auf einer tiefen Ebene. Es geht darum, in diesem Moment wahrzunehmen, wie sich dein Körper anfühlt, sei es die Verspannung in deinen Schultern, ein leises Gefühl von Aufregung in deiner Brust oder ein Gefühl der geerdeten Ruhe in deinen Füßen.
Der Körper als Quelle der Weisheit
Dein Körper kommuniziert ständig mit dir. Er signalisiert, wann er Ruhe, Nahrung, Bewegung oder sogar emotionale Entlastung braucht. Diese Signale können subtil sein, wie ein Gefühl der Enge in deiner Brust, wenn etwas nicht stimmt, oder deutlich, wie die Erschöpfung, die entsteht, wenn du dich zu sehr verausgabst.
Tatsächlich bestätigt die Wissenschaft dies. Der Darm, oft als „zweites Gehirn“ bezeichnet, beherbergt Millionen von Neuronen und spielt eine Schlüsselrolle in unserer emotionalen und physischen Gesundheit. Ebenso fungiert dein Nervensystem als Alarmsystem des Körpers, das dir hilft, Gefahr zu spüren, Emotionen zu regulieren und Sicherheit zu finden.
Wie die Psychologin und Autorin Tara Brach schreibt: „Dein Körper ist kostbar. Er ist dein Fahrzeug für das Erwachen. Behandle ihn mit Sorgfalt.“
Hörst du auf deinen Körper?
Halte kurz inne und frage dich: Wie fühlt sich dein Körper gerade an? Fühlst du dich offen und weit, oder eher geschlossen und angespannt? Bist du voller Energie oder erschöpft? Diese einfachen Beobachtungen können dir viel über deinen Zustand verraten. Veränderung beginnt mit Bewusstsein, und Bewusstsein beginnt damit, auf deinen Körper zu hören.
Für viele von uns zwingt uns der Alltag, die Bedürfnisse unseres Körpers zu ignorieren. Wir blenden Müdigkeit aus, kämpfen uns trotz Schmerzen durch oder schieben Unwohlsein beiseite. Mit der Zeit kann diese Distanz zu Stress, Erschöpfung und sogar Krankheit führen.
Embodiment praktizieren
Die gute Nachricht ist, dass du eine tiefere Verbindung zu deinem Körper aufbauen kannst. Hier sind einige einfache Praktiken, um anzufangen:
Entschleunige: Der Körper gedeiht durch Ruhe und Reflexion. Nimm dir im Laufe des Tages immer wieder Momente, um innezuhalten, zu atmen und in dich hinein zu spüren, wie du dich gerade fühlst.
Achtsame Bewegung: Praktiken wie Yoga, Tai Chi oder sogar ein sanfter Spaziergang können dir helfen, dich wieder mit deinem physischen Selbst zu verbinden.
Bodyscans: Nimm dir jeden Tag ein paar Minuten, um deinen Körper mental von Kopf bis Fuß abzuscannen. Achte auf Bereiche mit Spannung oder Entspannung, ohne zu urteilen.
Tue deinem Nervensystem Gutes: Beschäftige dich mit Aktivitäten, die dein Nervensystem beruhigen, wie tiefes Atmen, meditative Übungen oder Zeit in der Natur verbringen.
Frag deinen Körper: Wenn du vor einer Entscheidung stehst, frage deinen Körper. Macht dir die Wahl ein Gefühl der Offenheit und Leichtigkeit oder eher ein Gefühl der Anspannung und Unruhe? Die Antwort deines Körpers kann dir wertvolle Orientierung bieten.Wie du eine besser Verbindung mit deinem Körper bekommst. Eine harmonische Beziehung zu deinem Körper erfordert sowohl Geduld als auch Freundlichkeit. Fang damit an, auf seine Bedürfnisse zu hören – sei es Schlaf, Nahrung, Bewegung oder Ruhe. Achte auf diese Bedürfnisse, ohne zu urteilen.
Embodiment bedeutet auch, anzuerkennen, dass der Körper sowohl emotionale als auch physische Erinnerungen trägt. Indem du dich mit Mitgefühl um ihn kümmerst, schaffst du Raum für Heilung und Wachstum.
Wie Bessel van der Kolk, Autor von The Body Keeps the Score, uns erinnert: „Sobald du beginnst, deinem Körper mit Neugierde statt mit Angst zu begegnen, verändert sich alles.“
Ein paar finale Gedanken
Dein Körper ist nicht nur ein physisches Wesen; er ist ein Speicher voller Weisheit, eine Landkarte deiner inneren Welt und ein Führer zu einem ausgeglicheneren und erfüllteren Leben. Indem du langsamer wirst, auf seine Signale hörst und Embodiment praktizierst, öffnest du die Tür zu mehr Klarheit, Ruhe und Verbindung.
Das nächste Mal, wenn du gestresst, überfordert oder unsicher fühlst, halte inne und frage dich: Was sagt mir mein Körper? Die Antworten könnten dich überraschen – und sie könnten dich direkt zurück zu dir selbst führen.